Freitag, 16. März 2018

Rezension: Ein wilder Schwan

Titel: Ein wilder Schwan
Autor: Michael Cunningham
Verlag: Luchterhand
Seitenzahl: 153
Preis: 19,00 € (D)
ISBN: 9-783-630-8749-13

Michael Cunningham erzählt die alten Märchen neu – er betrachtet sie aus einem anderen Blickwinkel, hinterfragt sie mit Witz und Verve und zeigt dabei, wie zeitlos sie sind. 

Noch nie waren Märchen so lustig und raffiniert, so düster und sexy – und so wahr. Rumpelstilzchen, Hänsel und Gretel, Schneewittchen und Rapunzel – wer erinnert sich nicht an die Gutenachtgeschichten aus der Kindheit, an Märchen, die uns verzauberten und schaudern machten. Einer der begnadetsten amerikanischen Schriftsteller holt nun diese und andere Märchen in unsere Gegenwart und erzählt, was sie verschwiegen oder vergessen haben oder wie es nach dem angeblichen Ende »wirklich« weitergeht. Und welch tiefe Abgründe sich an jeder Ecke auftun können. Die altüberlieferten Mythen über Könige und Prinzessinnen, Flüche, Zauber, Habgier und Verlangen erweisen sich in Michael Cunninghams spielerischen, so ironischen wie klugen Erzählungen als verblüffend modern und menschlich.

Cunninghams Schreibstil ist meiner Meinung nach einfach beeindruckend. Es ist leicht zu lesen und die Geschichten werden von verschiedenen Facetten betrachtet. Die neu interpretierten Märchen sind relativ kurz und knapp gefasst, das fand ich sehr schade, weil man sich nicht so richtig reinlesen konnte, da das Märchen schneller vorbei war als es angefangen hatte. Aber trotzdem fand ich Cunninghams "neue" Version der Märchen unglaublich interessant. Seine Märchen waren provokant, obszön, grausam und einfach nur  erschreckend. Man hat dadurch einen anderen Blickwinkel auf die "harmonischen" 
Happy-End-Märchen, denn hier sind die Geschichten keineswegs beschönigt dargestellt, sondern realistisch. Cunningham überträgt die Märchen auf unsere Zeit und beleuchtet sie von verschieden Facetten. 
Meiner Meinung nach hat Cunningham eine wundervolle Fantasie, denn seine Ideen, die Märchen auf die Realität zu übertragen, sind einzigartig und unersetzbar und ich denke sogar unmöglich zu überbieten. 
Ich bin zwar eine Person, die lieber harmonische und berührende Geschichten liest, was diese Märchen natürlich keinesfalls waren, aber ich bereue es nicht gelesen zu haben, weil mich die Realitätsdarstellung sehr beeindruckt hat, ebenso hat mich diese neue Märchenwelt sehr fasziniert. 
Vor allem gefielen mir die schönen Illustrationen, die passend zu den Geschichten abgebildet wurden und den entsprechenden Flair verliehen.

Im Allgemeinen muss ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat, denn ich hatte ein gewisses Kribbeln beim Lesen, da ich so ein starkes Interesse daran hatte. Die Märchen kennen wir alle und wir wissen auch wie sie ausgehen, aber durch Cunninghams Neuinterpretation  musste man auf alles gefasst sein und ich wurde immer wieder überrascht. Dieses Buch hat gezeigt das die Welt nicht so schön und perfekt ist, wie sie in den Märchen dargestellt wird. Natürlich wussten wir das auch schon davor, aber trotzdem hat es mich gereizt dieses Buch zu lesen und ich bereue es nicht. 
Falls jemand aber an seinen schönen, glücklichen Märchen festhalten will, sollte diese Buch nicht lesen, denn von der Magie der Märchen ist dort nichts zu sehen. 

Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen 🌟🌟🌟🌟


Vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!



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